Putschversuch
Maschinen knattern
Panzer rollen
Menschen bangen
Medien berichten (?)
Schreckliche Ungetüme
Beherrschen die Szene
Der Mensch steht allein
Soll er mit stürzen
Oder mit stützen
Kämpfen mit Panzern
Oder gegen Panzer
Familienangst, Existenzangst
Angst im Allgemeinen
Mit Fäusten gegen Panzer.
(© Mac McLaw – aus: »Jungs weinen nicht«)
Das Große Spiel
Die welt ist ein spielplatz
ein großer spielplatz
denn auch das spiel ist
groß und vielschichtig.
es wird hier alles gespielt
vom traurigsein bis hin zum fröhlichen lachen.
der einsatz ist nicht hoch
eintritt wird keiner verlangt.
meine traurigkeit ist die erkenntnis des spiels
gespielte gefühle
zum jeweiligen zeitpunkt
am besten angebracht.
spielen macht spaß – der mehrheit
ich gelte schon lange als spielverderber
was macht das schon
außer einsamkeit.
käme doch jemand
ob himmel oder hölle
der die spielregeln zerreißen würde
und entwürfe etwas neues
diesmal kein so grausames Spiel.
(© Mac McLaw – aus: »Jungs weinen nicht«)
Wer ist es
Die ganze Nacht hindurch gewacht
Die Dunkelheit geschlagen
Unbemerkt geschaut, gebangt
Schöne Hände zart und stark
Schützend übern Schlaf gehalten
Am nächsten Morgen
Schlafender erfrischt erwacht
Nichts hat ihn erschüttert
Noch gequält
Der Tag beginnt
Die Sonne strahlt
Das Auto rast
Menschen fehlern
Technik schwacht
Doch einer wacht
Gefahr pulsiert allüberall
Im Kopf
Dem Wort
In Schrieb wie Sprach
Mit Ruh des Weisen
Ohn jedes Eisen
Einer wart den Überblick
Ohn Gegenleist
Ohn Neid
Noch Geld
Noch Macht
Gelüste ihm sind fern
Aus tiefstem Herzen raus
Die Liebe strömt
Er tut es gern
Wer ist es bloß?!
Nie wirst du ihn bemerken
Nie wirst du ihn erkennen
Nur einmal ihn vermissen
Deinen Schutzengel!
(© Mac McLaw – aus: »Jungs weinen nicht«)
Göttin
SCHMERZ
Oh großer Schmerz
Der Du mich läßt erzittern
TRÄNEN
Oh feuchte Tränen
Die ihr mich laßt ertrinken
LICHT
Oh blendendes Licht
Das Du mich läßt verbrennen
DUNKEL
Oh drückendes Dunkel
Das Du mich läßt fürchten
STILLE
Oh durchdringende Stille
Die Du mich läßt schreien
TOD
Oh verlockender Tod
Der Du mich so oft rufst
VEREINIGT euch
Und laßt dieses
Minderwertige, hilflose,
Ohnmächtige und blinde Geschöpf
Ruhe finden
Und der Göttin in die Augen
Schauen.
(© Mac McLaw – aus: »Jungs weinen nicht«)
Tod Eines Metro Musikanten
Schneller, weiter, lauter.
Hetze Hetze.
Kleines Gerät, große Leistung,
100e, 1000e Songs und Hörbücher.
2 Kabel, 2 Kopfhörer, laut laut!
Handgemachte Musik
in der Metro oder im Gang in der Ecke.
Hetze Hetze.
Schneller, weiter, lauter.
Niemand nimmt Notiz –
(© Mac McLaw – Paris – aus: »Wie ein wilder Sturm«)
Funken Sprühen
…….Funken sprühen durch zwei Blicke
………Küsse küssen sehnsüchtig
………..Berührungen nur wie ein Vibrieren
………….alles drum herum vergessen
…………….nur noch Zwei zu zweit verbunden
……………als ob man zusammengeklebt durchs Weltall trudelt
………….keine Zeit mehr, auch kein Raum mehr
…………nur noch Zwei zu zweit verbunden
………………Weltraum…….
………………………trudeln…….
…………allein zu zweit…….
(© Mac McLaw – aus: »Wie ein wilder Sturm«)
LIEBE
Alles ruhig
außen
innen
wühlende gefühle
blutig tropft
das herz
geborsten
seele gequält
bis zum zerfließen
gequätscht
verlust immense
seele wie herz
blume blaute
nur kurz
dann
verwelktnis
drachenblut
muß her
muß mich
‚drin suhlen
blut gerinnt sich
haut härtet
unverwundnis tut schön
gewappnet gegen
alles weiß nicht
nichts
was mich bohren
kann ist
das am
wegrand
jawohl kaum
drei wochen
verrannt
fast unscheinbar
muß näher sehen
ja das blauende
fast unscheinbar
klein
dies blümlein
aber schön
weicher kern sprengt
drachenhaut
kurz
glück – schmerz
bleibend
das mottO
(© Mac McLaw – aus: »Jungs weinen nicht«)